Grünspecht [engl. Green Woodpecker]
Der Grünspecht (Picus viridis) [Länge 31 - 33 cm, Familie der Spechte (Picidae), Geschlechter ähnlich] war zu Anfang des 20. Jahrhunderts in
Mitteleuropa regional die häufigste Specht-Art. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Gegenwärtig beträgt der Bestand des Günspechts mit ca. 30.000 Brutpaaren in
Deutschland nur noch etwa 5 - 10 % dessen vom Buntspecht. Im ersten Foto ein
auf einer Wiese nach Ameisen Ausschau haltendes Weibchen. Das Brutareal umfasst den größten Teil von Europa (mit Ausnahme von Island, Irland, N-Skandinavien, Finnland, S-Griechenland und
den Mittelmeerinseln), Kleinasien, die Kaukasusregion, N-Iran und Turkmenien. Der Grünspecht ist standorttreuer Jahresvogel im gesamten Brutgebiet. Lebensräume sind halboffene Landschaften mit
Streuobstwiesen und Feldgehölzen, große Parkanlagen, Randzonen von Laub- und Mischwäldern, Auenwälder und Erlenbruchwälder. Die Nahrung ist überwiegend tierisch (Ameisen, Bienen, Wespenlarven,
Käfer, Wanzen, Regenwürmer), z.T. aber auch pflanzlich (Beeren, Obst). Die charakteristische Lautäußerung ist das besonders zur Brutzeit zu hörende laute "Lachen", lautmalerisch etwa
"klüh-klüh-klüh-klüh-klüh ...........". Der Grünspecht trommelt im Gegensatz zum Buntspecht nur sehr selten und sehr viel schwächer.
Nestbau in Stamm- oder Asthöhlen von Laubbäumen (seltener Nadelbäumen) in Höhen von maximal 10 m. Beginn des Brutgeschäfts in ME ab Ende März bis Anfang April. Gelegegröße 5 - 8 Eier. Brutdauer 14 - 17 Tage. Nestlingszeit 23 - 27 Tage. Beide Elternvögel füttern. Die ausgeflogenen Jungvögel werden noch 3 - 7 Wochen von den Altvögeln betreut, und zwar oft in zwei unabhängigen Gruppen geführt von jeweils einem der Elternvögel. Auf dem zweiten Foto ein schon selbständiger Jungvogel. In der Regel nur 1 Jahresbrut (Ersatzgelege bei Verlust der ersten Brut). Der Grünspecht steht (noch ?) nicht auf der Roten Liste der akut gefährdeten Vogelarten. Sein Bestand in ME ist aber trotzdem bedroht. Gefährdungsursache Nr. 1 ist vor allem der in den letzten Jahren zu beobachtende Rückgang der Ameisen als Hauptnahrungsquelle aufgrund von Eutrophierung, zu häufiger Mahd der Wiesen, massivem Pestizideinsatz u.a. Aber auch der Verlust von Bruthabitaten durch Ausräumung der Landschaften, Rodung von Hecken und Feldgehölzen, etc., spielt eine Rolle.
Quellen der Informationen zur Art: (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.)
Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001; (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas
(H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012; (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.)
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & co., Stuttgart 2018
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