Rosaflamingo [engl. Greater Flamingo]
Der Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) [Familie der Flamingos (Phoenicopteridae), Länge 120 - 145 cm, Flügel-Spannweite 140 - 165 cm, Geschlechter gleich] ist Brutvogel in N-Afrika (Marokko, Tunesien, Ägypten), in der Türkei, in Vorderasien und Innerasien und in Europa (S-Frankreich [Camargue], S-Spanien [Sumpfgebiete in der Nähe der Mündung des Guadalquivir], Italien [Sumpfgebiete nahe der Tiber-Mündung, Sardinien] und - mit wenigen Brutpaaren - auch im Zwillbrocker Venn (nordwestliches Münsterland, NRW). Die Brutansiedlung am letzteren Standort dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auf Flüchtlinge aus zoologischen Gärten zurück gehen (auf den beiden ersten Fotos Vögel im Freigehege des Kölner Zoos). Der Rosaflamingo ist Teilzieher mit Streuungswanderungen. Die Überwinterungsgebiete liegen in N-Afrika, SW-Portugal, S-Spanien, Sizilien und (mit relativ wenigen Vögeln) in S-Frankreich und auf den Balearen. Der Bestand in Europa beträgt etwa 50.000 - 57.000 Brutpaare, mit leichter Zunahmetendenz im Mittelmeerraum.
Lebensräume des Rosaflamingos sind Flachgewässer in Küstennähe, Brackwasser- und Salzlagunen und salzhaltige Binnenseen. Die Nahrung, aufgenommen mit dem großen Seihschnabel, besteht aus kleinen Krebsen, Insektenlarven, Würmern, Algen und kleinen Mollusken. Die Nester in Form von Plattformen mit nur kleiner Nestmulde werden aus Schlamm auf vegetationsfreien Stellen in unmittelbarer Wassernähe gebaut. Der Rosaflamingo ist Koloniebrüter. Legebeginn Ende März bis Mitte April. Meist nur 1 Ei pro Nest. Nur eine Jahresbrut. Brutdauer 28 - 31 Tage. Beide Altvögel brüten. Die Nestlinge werden mit Kropfmilch gefüttert und bleiben ca. 10 Tage am Nest. Die Jungvögel sind nach etwa einem Monat zur selbständigen Aufnahme von Nahrung befähigt und nach 70 - 75 Tagen flügge. Auf dem dritten Foto ein selbst. voll flugfähiger Jungvogel in einer der Salzlagunen bei Es Trenc (S-Mallorca). Nach der EU-Vogelschutzrichtlinie ist der Rosaflamingo eine besonders geschützte Art.
Quellen der Informationen zur Art:
(1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.) Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001; (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012; (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011
Zur übergeordneten Seite