Klappergrasmücke [engl. Lesser Whitethroat]
Die Klappergrasmücke (Sylvia curruca) [Länge 13,5 cm, Familie der Grasmücken (Sylviidae), Geschlechter gleich] ist ein recht heimlicher Bewohner von dichten Hecken, sowohl in offenen Landschaften als auch am Rand kleiner Orte und in großen Gärten und Parks. Sie ist ein unscheinbarer Vogel mit graubrauner Oberseite, weißlicher Kehle und schmutzig weißer Unterseite (erstes Foto), den man nur relativ selten zu Gesicht bekommt. Aber die Männchen machen auf sich aufmerksam durch ihren charakteristischen Gesang: Auf eine leise schwätzende Anfangspartie folgt eine rhythmisch klappernde Endstrophe (Link zu einer Audio-Datei am Ende des Textteils) . In ME ist der Gesang von Mitte April (wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurück gekommen sind) bis Mitte Juni zu hören. Das Brutareal umfasst den größten Teil Europas (ohne das nördliche Großbritannien, Irland, N-Skandinavien, N-Finnland, W- und S-Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und die westlichen Mittelmeerinseln), Vorderasien und das nördliche Asien bis zur Mandschurei. Die Winterquartiere liegen im nordöstlichen Afrika (Äthiopien, Sudan etc.).
Nestbau (in Höhen von 1 - 2 m) ab Anfang Mai bis Juni in dichten Hecken. Gelege meist mit 5 Eiern. In der Regel nur eine Jahresbrut. Bei Zerstörung der ersten Brut durch Katze, Marder, Krähenvögel etc. auch Ersatzbrut möglich. Brutdauer 10 - 12 Tage. Nestlingsdauer 10 - 15 Tage. Die Jungen verlassen noch flugunfähig das Nest, bleiben noch einige Tage gut versteckt in dessen Nähe. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven (siehe zweites Foto). Es werden aber auch verschiedene Beeren verzehrt. Die Klappergrasmücke gehört zu den Wirtsvögeln des Kuckucks. Spätestens Ende September / Anfang Oktober verlassen die Vögel ihre Brutgebiete, um sich auf den Zug in ihre afrikanischen Winterquartiere zu begeben. Der Klappergrasmücken-Bestand in Mitteleuropa beträgt etwa 1 Million Brutpaare (Deutschland 250.000 - 500.000, zum Vergleich: Mönchsgrasmücke in D etwa 2 - 3 Mio.). Gefährdung der Art in den Brutgebieten durch Biotopverluste (Rodung von Hecken, Nutzbarmachung von Ödland, etc.), in den Überwinterungsgebieten durch Habitatzerstörung, starken Pestizideinsatz und Dürre insbesondere in den afrikanischen Winterquartieren, und während der Zugzeit durch die massenhafte Zugvogel-Tötung in einigen Mittelmeerländern (siehe Internetseite des Komitees gegen den Vogelmord).
Quellen der Informationen zur Art: (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.)
Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001; (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas
(H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012; (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.)
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011
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