Feldsperling [engl. Tree Sparrow]

Feldsperling (Passer montanus). Adulter Vogel [Mai]. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
Feldsperling (Passer montanus). Adulter Vogel [Mai]. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.

Der Feldsperling (Passer montanus) [Länge 14 - 14,5 cm, Geschlechter gleich, Familie der Sperlinge (Passeridae)] ist kein so ausgesprochener Kulturfolger wie sein nächster Verwandter, der Haussperling. In Europa (nicht so sehr in Asien) ist er ein Bewohner von offenen und halboffenen Landschaften mit Büschen, Hecken und einzelnen Bäumen oder Baumgruppen und meist auch viel scheuer als sein Verwandter. Diese mehr "wilde" Lebensweise kommt nicht nur im deutschen, sondern auch recht treffend im englischen Namen "Tree Sparrow" zum Ausdruck. Das fast ganz Eurasien umfassende Brutareal (ohne Island, den größten Teil Irlands, N-Skandinavien, N-Finnland, mittlere Balkanländer, Balearen, Kreta, den größten Teil von Kleinasien, den Süden Asiens und den äußersten Norden Sibiriens) reicht von SW-Europa (Spanien/Portugal) bis Sachalin und Japan. Die Bestände sind nicht so hoch wie die vom Haussperling. Mit ca. 4 - 7,8 Millionen Brutpaaren in Mitteleuropa (Deutschland 0,9 - 2 Mio.) dürfte der Erhalt der Art hierzulande aber nicht ernsthaft gefährdet sein. Allerdings sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts zum Teil deutliche Bestandsverluste insbesondere in den Agrarlandschaften W-Mitteleuropas zu verzeichnen (z.B. in den Niederlanden Rückgänge von 70 - 80 %), möglicherweise verursacht durch Vergiftung mit Bioziden und/oder durch den Mangel an Insekten für die Aufzucht der Jungvögel.

 

Die Nahrung des Feldsperlings ist zum größten Teil pflanzlich (Grassamen, Getreidekörner, Samen von Melde, Knöterich, Beifuß, u.a., aber keine fleischigen Früchte), zum anderen Teil auch tierisch (Insekten und andere kleine Wirbellose vor allem zur Aufzucht der Nestlinge).  Nestbau in Europa häufig in Baumhöhlen (Astlöcher, Spechthöhlen, Höhlungen in Kopfweiden, etc.), aber auch in künstlichen Nistkästen, in Mauer- und Felslöchern, im Knüppelgeäst größerer Vogelhorste (beispielsweise vom Weißstorch), u.a. In Mitteleuropa Beginn der Brutaktivitäten Anfang April. 2 - 3 Bruten pro Jahr. In den Gelegen 3 - 7 Eier. Brutdauer 11 - 14 Tage. Nestlingszeit 16 - 18 Tage. Nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel (deren Gefieder dem der Altvögel schon recht ähnlich ist) von den Elternvögeln noch längstens 2 Wochen betreut. Nach dem Selbständigwerden bilden sich häufig größere Trupps von Jungvögeln (z.T. vergesellschaftet mit Ammern, Finken und Haussperlingen), die zwecks Nahrungssuche geeignete Standorte (z.B. Getreidefelder) in der Nähe der Brutreviere aufsuchen und denen sich manchmal auch Altvögel anschließen. 

 

Quellen der Informationen zur Art: (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.)

Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag,, Wiebelsheim 2001;  (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas

(H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.)

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011

 

Zur übergeordneten Seite

Sperlinge et al.