Kappensäger [engl. Hooded Merganser]
Der Kappensäger (Lophodytes [Mergus] cucullatus) [Familie der Entenverwandten (Anatidae), Unterfamilie Halbgänse, Enten und Säger (Anatinae), Länge
42 - 50 cm , Flügelspannweite 56 - 70 cm, Geschlechter verschieden gefärbt] ist Brutvogel in N-Amerika mit zwei geographisch getrennten Populationen: Eine im Westen des Landes beheimatete im
Areal von SW-Alaska bis Oregon und eine östliche im Areal von SO-Kanada bis zum Mississippi-Flusslauf. In Europa kommt der Kappensäger nur sehr selten als Irrgast vor, und zwar vor allem in
Großbritannien und Irland. In Mitteleuropa (ME) wird dieser hübsche Vertreter der Familie der Entenverwandten häufig in Freigehegen gehalten. Deshalb sind in ME die manchmal im Freiland zu
sehenden Exemplare dieser Art wahrscheinlich keine wilden Vögel, sondern Flüchtlinge aus zoologischen Gärten oder Vogelparks. Die Männchen haben im Prachtkleid einen schwarzen Kopf mit
großer fächerförmiger weißer Haube (die allerdings nicht ständig voll entfaltet ist), rotbraune Flanken, eine weiße Brust begrenzt mit zwei schwarzen Streifen an beiden Körperseiten und einen
schwarzen Mantel. Die Weibchen mit ihrer rotbraunen Haube und dem sonst überwiegend graubraunen Gefieder sind viel unauffälliger gefärbt. Auf dem Foto ein adultes Männchen, wahrscheinlich im
Schlichtkleid, im Hafenbecken von Fedderwardersiel (N-Niedersachsen).
Brutbiotope sind kleine Seen, Weiher und Flüsse in Waldgebieten. Der Kappensäger brütet in Baumhöhlen und steht deshalb in Konkurrenz mit anderen Baumhöhlenbrütern, zum Beispiel Brautente und Gänsesäger. Aufenthalt in den Brutgebieten von März bis September. In den anderen Monaten werden auch größere Seen und Küstengewässer in nicht allzu großer Distanz von den Brutgebieten aufgesucht. Der Kappensäger ist ein Kurzstreckenzieher. Die bei Tauchgängen erbeutete Nahrung besteht aus kleineren Fischen, Invertebraten (Krebse u.a.) und Amphibien. Zusätzlich werden auch Wasserpflanzen verzehrt. Angesichts einer Gesamtpopulation von 270.000 - 380.000 Individuen in N-Amerika besteht gegenwärtig keine Gefährdung des Artbestands.
Quellen der Informationen zur Art
(1) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012; (2) Eastern Birds. A Completely New Guide to all the Birds of Eastern and Central North America (R. T. Peterson & V. M. Peterson) Houghton Mifflin Company. Boston & New York 1980
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