Steinschmätzer [engl. Wheatear]
Der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) [Länge 14 - 15,5 cm, Geschlechter verschieden] ist wie z.B. Grauschnäpper, Hausrotschwanz und Rotkehlchen ein Vertreter der Familie der Schnäpperverwandten (Muscicapidae). Auf dem Foto ein schon selbständiger Jungvogel, der mit seiner hell grau-bräunlichen Oberseite, der hell beige-gelblichen Unterseite, den hell rostfarbenen Wangen und dem weißlich-beigen Überaugenstreif einem erwachsenen Weibchen ähnlich sieht. Die Männchen im Prachtkleid sind kontrastreicher gefärbt: Scheitel, Nacken und Rücken hell grau, Unterseite rosa-beige, Flügel schwarz und der Kopf mit auffälliger schwarzer Maske und weißem Überaugenstreif (Fotos von adulten Vögeln auf einer externen Seite). Das Brutareal umfasst nahezu die gesamte Paläarktis (Europa, Kleinasien und Asien bis zur Mongolei und zum Ochotskischen Meer) sowie große Teile der Nearktis (hoher Norden N-Amerikas, Grönland, Island). Brutbiotope des Steinschmätzers sind offene steinige Landschaften mit spärlicher niedriger Vegetation: Heiden (siehe Foto), extensiv genutzte Weiden, Brachäcker mit Trockenmauern, Bergregionen (einschließlich Hochgebirge) mit Geröllhalden und Steinblöcken, Felseninseln, u.a.
Der Steinschmätzer ist Sommervogel und Langstreckenzieher. Seine Winterquartiere liegen in Afrika südlich der Sahara. Ankunft an den mitteleuropäischen Brutplätzen
ab Anfang April. Nestbau in Höhlen und Spalten im Boden, an Felsen, Mauern oder manchmal auch an technischen Bauten. Gelegegröße 4 - 6 Eier. Brutdauer 13 - 14 Tage. Nestlingszeit 13 - 15 Tage.
Anfangs füttert das Weibchen allein (das Männchen übergibt die Nahrung an das Weibchen, füttert später aber auch selbst). Nahrung hauptsächlich Insekten und deren Larven. 1 - 2 Jahresbruten.
Wegzug aus den Brutgebieten ab September bis Oktober. In Mitteleuropa und vor allem in Deutschland ist der Steinschmätzer aufgrund des Mangels an geeigneten Bruthabitaten ein nur noch sehr
spärlich vorkommender Brutvogel (90.000 - 170.000 Brutpaare in ME, ca. 10.000 BP in Deutschland). In der Eifel und Voreifel bekommt man ihn praktisch nur noch als Durchzügler während der
Zugzeiten zu Gesicht. Es existiert bereits ein Eintrag in die Rote Liste D1 (vom Aussterben bedrohte Art). Hauptursache des Rückgangs ist der Mangel an geeigneten Bruthabitaten aufgrund der
immer weiter zunehmenden Nutzung der Landschaften bis auf den letzten Quadratmeter durch Intensiv-Agrarwirtschaft, Industrie, Wohnsiedlungsbau und menschliche Freizeitaktivitäten.
Quellen der Informationen zur Art: (1) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.)
AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012; (2) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011; (3) Mitteleuropäische Vogelwelt (K. Heinroth) Kronen-Verlag Erich Cramer, Hamburg 1959
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