Nachtigall [engl. Nightingale]

Nachtigall (Luscinia megarhynchos) Männchen während einer Gesangspause [Mai]
Nachtigall (Luscinia megarhynchos) Männchen während einer Gesangspause [Mai]

Die Nachtigall (Luscinia megarhynchos) [Länge 16 - 17 cm, Geschlechter gleich, Familie der Schnäpperverwandten (Muscicapidae)] gehört aufgrund ihres differenzierten und lautstarken Gesangs zu den Vögeln, die schon seit dem Mittelalter (z.B. in dem Minnelied "Under der linden" von Walther von der Vogelweide) in der Literatur präsent sind. Ihr Brutareal reicht von NW-Afrika über S-Europa (einschl. Mittelmeerinseln), S-England und Mitteleuropa (ME) bis in die südlichen Regionen Mittelasiens. Brutbiotope sind die Randzonen von unterholzreichen Laub- und Mischwäldern, Ufergehölze an Gewässern, Feldgehölze mit dichtem Unterwuchs sowie gebüschreiche naturbelassene große Parks. Höhenlagen von mehr als 350 m werden gemieden. Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen und Würmern, später im Jahr auch aus Beeren (z.B. gerne die Beeren von Holunder, Johannisbeere, etc.). Anfang August bis Anfang September verlässt die Nachtigall ihre europäischen Brutgebiete und fliegt in die Winterquartiere (Südrand der afrikanischen Savannen bis an den nördlichen Rand des tropischen Regenwalds). Rückkehr in die Brutgebiete Anfang bis Mitte April.

 

In ME Beginn der Brutperiode Anfang Mai. Meistens nur 1 Jahresbrut, aber Ersatzbrut bei Verlust des ersten Geleges. Nest wird in dichter Krautschicht in unmittelbarer Gebüschnähe in Höhen von maximal 50 cm gebaut. In den Gelegen 4 - 6 Eier. Brutdauer 13 - 14 Tage. Nestlingszeit 10 - 11 Tage. Nach dem Verlassen des Nests verstecken sich die Jungvögel in der Krautschicht, können den Elternvögeln nach 4 Tagen nachfliegen und werden von letzteren noch etwa 2 - 3 Wochen gefüttert. Mäßig guter Bruterfolg (in SW-Deutschland 70 % der Bruten erfolgreich). In der Eifel und Voreifel nur lokale Brutvorkommen (z.B. in der Flussaue am Unterlauf der Ahr nahe Bad Bodendorf [Kr. Ahrweiler, RLP], am Laacher See [Kr. Ahrweiler, RLP], am Füssenicher See [Kr. Euskirchen, NRW] und in der Waldlandschaft der Ville zwischen Heimerzheim [Rhein-Sieg-Kreis, NRW] und Bonn.  Der Gesamtbestand in ME beträgt etwa  500.000 Brutpaare, davon in Deutschland ca. 100.000 (zum Vergleich: Amsel etwa 10 Millionen). In den letzten Jahren z.T. Bestandsrückgänge durch Verringerung der als Brutbiotope in Frage kommenden Flächen (vor allem in NW-Mitteleuropa und in der Schweiz) sowie durch Verluste auf dem Zug (massenhafte Tötung von Zugvögeln in einigen Mittelmeerländern, vgl. die Interseite Komitee gegen den Vogelmord) und in den Winterquartieren.

 

Quellen der Informationen zur Art:  (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.)

Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001;  (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas

(H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (3) Die Vögel des Rheinlandes. ein Atlas der Brut- und Wintervogelverbreitung 1990 - 2000 (M. Wink et al.) Romneya Verlag und Verlag NIBUK, Dossenheim 2005

 

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